Anschluss Growatt-Anlage / Sensoren-Frage

[pvjulian]

Hallo ihr lieben,

ich stell mich gleich mal kurz vor da ich neu angemeldet bin.

Ich heiße Julian, bin 30 Jahre alt, gelernter Fachinformatiker, wohne am Harzrand. Vor 5 Jahren habe ich hier ein altes Haus gekauft, wo es natürlich viel zu tun gibt. Einiges habe ich aber auch schon geschafft. Wie zum Beispiel die Montage der PV-Anlage kürzlich auf dem Dach.

Damit auch schon zum Thema. Wie es nun mal so ist, bekommt man Elektriker nicht von heut auf morgen, und ich möchte alles so gut wie es geht vorbereiten. Mir ist absolut bewusst, dass bei Arbeiten an der elektrischen Anlage entsprechende Fachkenntnis vorhanden sein muss und Fehlverhalten im schlimmsten Fall zu schweren Verletzungen oder sogar Tod führen kann. Ich hoffe dennoch, ein paar Tipps zu bekommen, da ich mir nicht sicher bin, ob sich der Elektriker mit sämtlichen PV-Herstellern, Anlagen und Sensoren auskennt.

Und zwar handelt es sich um eine 5Kwp Anlage mit 5 Kwh Speicher, beides von Growatt. Wechselrichter ist ein SPH4600. Smartmeter ist ein Eastron SMD630. Das Smartmeter wird direkt hinter den Zähler vom Netzbetreiber geklemmt, dazu werden die Leitungen vom Netz kommend "aufgetrennt" und von oben kommend ins Smartmeter montiert, L1, L2, L3 und N. Unten am Smartmeter das selbe Spiel, nur kommen hier die Leitungen der Verbraucherseite/Unterverteilung ran. Das Smartmeter hat außerdem mehrere kleine Anschlüsse mit den Bezeichnungen A, B, G, und zwei Anschlüsse mit Wellensymbol.

Vom Verkäufer habe ich nun ein Kabel mit Ethernet-Anschluss auf der einen Seite, auf der anderen Seite kommen zwei Drähte raus mit der Bezeichnung 485A und 485B. Am Wechselrichter befindet sich ein Ethernet-Anschluss mit der Bezeichnung RS485. Kommt dieses Kabel also Am WR dorthin und dann am Smartmeter das Kabel 485A an Klemme A, 485B an Klemme B?

Außerdem gibt es noch eine CT-Klemme, welche wohl induktiv misst. Passend dazu am WR ein Anschluss CT.
Mich wundert bloß, dass es nur eine CT-Klemme ist, da ich nunmal 3 Phasen habe? Müsste nicht jede Phase überwacht werden? Oder brauche ich die CT-Klemme überhaupt nicht, da das Smartmeter über den 485er Anschluss alles überwacht?


Ich danke im Voraus für konstruktive Beiträge!

Gruß Julian

[andreas_n]

Die CT klemme ist nur dafür da,den sph einphasig ins Netz einzubinden,vulgo Notlösung,bzw für Quasiinsel Betrieb,der eh in D so nicht zulässig ist.

Deine Lösung mit dem sdm ist schon richtig,da DANN der Eigenverbrauch über alle drei Phasen läuft,der hybrid also effektiver arbeitet.

Wenn das noch Vorgänger sph,also ohne -UP ist,schau,dass du einen dritten Akku bekommen kannst ( auf Seriennummer achten), denn der sph hat leider nicht die intelligenteste Menü Steuerung.

[pvjulian]

Hallo,
vielen Dank für deine Antwort!

Ich frage mich, warum der Ct Sensor im Set mitgeliefert wurdle, wenn das Smartmeter ausreicht. Aber ok. Vielleicht ist der CT Sensor beim SPH immer im Lieferumfang.

Ich habe das ganze jetzt mal laufen lassen und die Einspeisung läuft, leider jedoch nicht der Betrieb über Batteriestrom nachts. Dass das ganze noch vom Elektriker überprüft und abgenommen werden muss steht außer Frage, ich möchte schließlich nicht auf die Einspeisevergütung verzichten

Das Menü scheint wirklich nicht allzu doll zu sein. Ist denke ich der alte SPH ohne 'up'.
Was würde denn eine dritte Batterie ändern außer dass ich mehr Kapazität hätte? Was ändert das am bescheidenen Menü?
Ist der Kommunikationsanschluss des Smartmeters über die RS485-Schnittstelle des Wechselrichters korrekt, nur mit den beiden Klingeldrähten? Oder kannst du dazu nichts sagen.

Lg Julian

[andreas_n]

Der SPH kann DC 3 kW laden,2 Akkus vertragen 2.7 kW,werden also im Sommer mit aller Gewalt mit 100% Ladestrom angefahren.
Ändern geht nur im bat first Modus,aber dann hast du keine akkunterstützung wenn mal Sonne/Wolken Mix
Bei drei Akkus kannst du den sph auf load first stehen lassen,denn dann wird der Akku mit max 1 kW geladen,was langfristig den Akku schont.

[andreas_n]

Ach so ja 2 drähte sind korrekt

[pvjulian]

Danke, jetzt haut es hin!!!

Das Hauptproblem war, dass als Standardeinstellung in der Option "Mode Change" der CT Sensor voreingestellt ist, bei mir aber dementsprechend auf Smartmeter gestellt werden musste.

Das mit dem maximalen Ladestrom ist ein guter Tipp, danke. Erst mal wollte ich jedoch dass die Grundfunktionen laufen, danach kann man weiterführende Optimierungen vornehmen.

Denke aber bevor ich noch mal mehrere hundert € für einen dritten Akku löhne, gehe ich auf den von dir empfohlenen Batt first Modus. Wir sind aktuell nur zu zweit mit einem 24H Verbrauch von ca. 8 kwh, das dach mit südwest-ausrichtung. über Nacht sollten wir mit einem 5kwh akku mehr als hinkommen

Gruß Julian

[andreas_n]

Der bat first muss ja nur Sommers rein,aber bedenke,du hast nimmer viel Zeit für Nachkauf,die ark LV sind im abverkauf.ich hab meinen dritten in Spanien bestellt,kam aber ewig nicht,daher hab ich für 900 einen nagelneuen Fehlkauf in Dachau abgeholt,danach kam dann doch der Spanier,so sind es 4 geworden

[pvjulian]

auch danke für den Tipp, aber ich mach mir da keinen Stress. Batterie hat jetzt die erste Nacht mit normaler Last durch, heute morgen waren noch 33 % der Ladung da. Das ist gut, auch wenn ich auf etwas mehr gehofft hatte. Denke man darf aber auch den Eigenverbrauch des Wechselrichters nicht vergessen sowie Wandlungsverluste.

Da unsere Pv wie gesagt Südwestausrichtung hat, lädt die Batterie aktuell auch nur mit ca. 300 Watt durch indirekte Einstrahlung, erst ab 11/12 Uhr knallt die Sonne richtig drauf. Von daher werden die Batterie schon deshalb nicht immer volle Ladeleistung abbekommen können.

Ich werde demnächst noch mal eine Zeitschaltuhr an unseren elektrischen Wasserboiler klemmen, damit der nicht nachts die Batterie leersaugt wo eh Niemand duscht und die vorhandene Restwärme selbst morgens noch dicke für 1x Duschen ausreichen wird.

Wie funktioniert das mit diesem Trockenanschluss? Damit sollte der WR ja gerade solche Verbraucher wie Wasserboiler ansteuern können? Ich habe jedoch keine passende Anschlussklemme am WR gefunden. Umd ich habe gesehen im Menü lässt sich für den Trockenanschluss auch 'Generator' einstellen, könnte man hier auch Strom über z.B. ein Notstromaggregat einspeisen?

Achso, und noch ein Tipp für andere:
Die App-Einrichtung mittels des mitgelieferten USB-Wifi-Sticks war bei mir die reinste Katastrophe. Und ich bin gelernter Informatiker. Selbst nach vermeintlich korrekter Einrichtung kamen keine Daten in der App an.

Ich empfehle daher den Kauf des alten <10 € Wifi Moduls über Com-Anschluss, das ist der, welcher am WR auch mit Wifi beschriftet ist.
Innerhalb von 2 Minuten hatte ich nach dem Anstecken korrekte Daten in der App, kinderleicht so wie es sein sollte.


Lg Julian

[andreas_n]

Zeitschaltuhr?

Das geht wesentlich feiner mittels Automation,ich hab zB manche Verbraucher in Zeitfenster gelegt,manche wiederum werden da dann nicht angesteuert. Den dry Kontakt hab ich nie benutzt.ich noch nicht alles total vollautomatisch laufen,aber man muss es ja nicht übertreiben. Klemm dir nen Shelly oder sonoffs dergleichen dazwischen,dann geht das bequem

[pvjulian]

Hehe, ja viele Wege führen nach Rom, Zeitschaltuhr war nur das simpelste was mir auf Anhieb einfiel. Am edelsten wäre tatsächlich ein Relais welches nur dann den Kontakt am Boiler schaltet, wenn der Einspeisestrom vom Wechselrichter über der Nennleistung vom Boiler(2500w) liegt. Wahrscheinlich lässt sich das mit den von dir genannten Lösungen sogar realisieren.

Hab die Einstellung des WR momentan auf Load first und werde heut mal beobachten wie viel Strom maximal in die Akkus gejagt wird.

Vielen Dank für deine ganzen Tipps, so macht es Spass! Werde mir evtl. auch mal die Solaranzeige vornehmen, ist ja auch ne spannende Sache.

Gruß Julian